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Dicklhuber
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Zur Frage 1
Bei der Fragestellung, ob jemand glücklich sein
kann, der ungerecht handelt, vertritt Polos die Meinung, dies könne so sein.
Polos belegt dies anhand eines Zeugen aus der Ferne, dieser Archelaos ein Tyrann
der damaligen Zeit, der durch ungerechtes Handeln an die Macht gekommen ist,
soll laut Polos Meinung glücklich sein.
Sokrates verneint dies, denn man könne aus der Ferne
nicht beurteilen, ob jemand glücklich sei.
Die Vorgehensweise des Polos (Argumentation durch
Benennung von Zeugen) wird von Sokrates angegriffen. In dem Sokrates sagt: „
Ich dagegen wenn ich nicht dich selbst allein als Zeugen beibringe..., daß ich
etwas tüchtiges über unseren Gegenstand vorgetragen habe“. (472 b)
Mit dieser Aussage und der vorhergehenden
Aufforderung an Polos, er möge doch vielmehr dialektisch Argumentieren (471 e),
als viele Zeugen zu benennen, will Sokrates Polos davon überzeugen, daß bei
der Suche nach der Wahrheit man durch Zeugen kaum weiterkommt, in dem Sokrates
Zeugen benennt, die obwohl sittl. Tugendhaft, böses erleiden mußten. So zeigt
er Polos auf, daß man so nicht weiterkommt. Man muß vielmehr durch
Argumentation den Gegenüber von seiner These zu überzeugen versuchen und in
dem man dessen Gegenthese auch ernst nimmt und somit durch Bildung einer
Synthese zur Wahrheit gelangt.
Dicklhuber
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Zur Frage 2
Auf die Frage Kallikles, ob man Sokrates ernst nehmen
könne, antwortet Sokrates mit einer Feststellung, Äußerung über die Möglichkeit,
daß in jedem Menschen ein Zustand gemein ist, der zwar eventuellen Nuancen
ausgesetzt ist, der es aber doch erlaubt einem anderen sein Erlebnis (Gefühle)
zu schildern. Somit ist es möglich zu erkennen, in welchem Zustand sich jemand
befindet.
Sokrates schließt aus den Äußerungen Kallikles, daß
er in Demos und in den Sohn Pyrilampes verliebt sei. Während Sokrates bekennt,
seine Gunst gelte dem Alkibiades und der Philosophie. Dieser Umstand bewirkt bei
Kallikles eine Blindheit gegenüber fehlerhaften Argumentationen seiner
Lieblinge und dies obwohl Sokrates dem Kallikles eine gewisse Größe zugesteht.
Nun solle auch Kallikles ihm zugestehen, daß er sich
der Philosophie gegenüber gleich verhielte, und dies heißt wenn jemand
Sokrates zum Schweigen bringen will, muß er erst einmal die Philosophie zum
Schweigen bringen. Sie hat den Vorteil , daß sie weniger wankelmütig ist.
So soll Kallikles nun die philosophische These des Sokrates widerlegen,
falls nicht wird Kallikles
sein ganzes Leben lang nicht im
Einklang mit sich stehen. Dies ist für
Sokrates wichtig mit sich selbst im Einklang sein und frei von Widersprüchen.
Zur Frage 3
Die 1. Reise Platos nach Sizilien war von 388-387
v.Chr. Man nimmt an er habe die
unteritalischen Phytagoreer besuchen
wollen, oder aber er wollte den Krater des Ätna sehen, den Ort an dem
Empedokles sich umgebracht hat.
Dicklhuber
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Plato lernte im Laufe dieser Reise Dion kennen,
dieser brachte ihn mit Dionys I. in Verbindung. Dem Herrscher am Hof von Syrakus. Nach Streitereien wird Plato verschleppt und nach Ägina
gebracht, wo er auf dem Sklavenmarkt von Annikeris von Kyrene, einem Verehrer
Plato`s aufgekauft und befreit wird.
Als im Jahr 367 v. Chr. Dionys I. stirbt, lädt ihn
dessen Nachfolger Dionys II. als politischen Berater zu sich ein. Plato folgt
dieser Einladung, um seine politischen Utopien zu erproben, muß aber nach
Konflikten mit den anderen Beratern des Königs, als Gast bzw. Gefangener bis
365 v. Chr. bleiben.
Die 3. Reise Platos erfolgte 361-360 v.Chr. Dion der
von Dionys II. verbannt wurde, sollte Plato an den Hof zurückholen, andernfalls
werde eine Aussöhnung scheitern. Plato reiste im hohen Alter von 77 Jahren nach
Syrakus. Doch auch diesmal gab es Streitereien und Plato floh von Syrakus mit
Hilfe eines Freundes.
Plato blieb dann bis zu seinem Tod in Athen.