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Universität
Passau
Katholisch-Theologische
Fakultät
Lehrstuhl
für Kirchengeschichte
Prof.
Dr. Anton Landersdorfer
Wintersemester
1998/99
Seminar
Das
Erste Vatikanische Konzil (1869/70)
Vorgeschichte-Verlauf-Ergebnisse
Die
öffentliche Polarisierung im Vorfeld und die Eröffnung des Konzils
vorgelegt
von:
Oliver
Dicklhuber, Dipl.- Finanzwirt (FH)
Domplatz
5
94032
Passau
Kath.
Theologie, Diplomstudiengang, 2. Semester
I n h a l t s v
e r z e i c h n i s
I. Präludium
1. Beteiligte Gruppen und ihre Interessen 4 - 13
1.1. Die liberale Gruppe unter Führung Döllingers 4 - 9
1.1.1. Liberale Vertreter Frankreichs 4
1.1.2. Deren Interessen 5
1.1.3. Liberale Vertreter von Belgien und Holland 5 - 6
1.1.4. Deren Interessen 6
1.1.5. Liberale Vertreter Englands und Irlands 6
1.1.6. Deren Interessen 7
1.1.7. Liberale Vertreter Italiens 7
1.1.8. Deren Interessen 8
1.1.9. Liberale Vertreter des deutschprachigen Raums 8
1.1.10. Deren Interessen 8
1.1.11. Liberale Vertreter Nordamerikas 8 - 9
1.1.12. Deren Interessen 9
1.2. Infallibilisten und ultramontane Katholiken 9 - 13
1.2.1. Abgrenzung der Begriffen im Hinblick auf ihre Gültigkeit in den Jahren 1867-1869 9 - 11
1.2.2. Die wichtigsten Vertreter und ihre Interessen 11 - 13
2. Die liberalen Katholiken zwischen Hoffnungen und Befürchtungen 13 - 14
2.1. Hoffnungen 13 - 14
2.2. Befürchtungen 14
II. Kontroversen
1. Im deutschsprachigen Raum 15 - 21
1.1. Unfehlbarkeitsdiskussion 15
1.2. Artikel der „AAZ“ und “Janus“ 16
1.3. Stimmen der Ultramontanen in Deutschland und Österreich-Ungarn 17
1.4. Stimmen von Laien 17 - 19
2.1. Reformbedürfnis durch die Veränderungen nach der Aufklärung 19
2. 2. Historische Geschichtsschreibung bei Leopold von Ranke und die Wirkungen auf Franz Brentano und Ignaz von Döllinger 20
3.1. Die an der Fuldaer Bischofskonferenz beteiligten Personen und deren Einstellung 21
2. Der Rest Europas 21 - 23 2.1. Frankreich (Maret und Dupanloup) 21 - 22
2. 2. Manning 23
III.
Staatliche Interventionen
1. Bayern 23 - 24
2. Italien und der Rest Europas 24 - 25
IV.
Eröffnung des Konzils
25 - 26
V. Literaturverzeichnis 27
I.
Präludium
1.
Beteiligte Gruppen und ihre Interessen
1.1.
Die liberale Gruppe unter Führung Döllingers
Im
deutschsprachigen Raum ist die Kontroverse um die päpstliche Unfehlbarkeit spätestens
seit Februar und März 1869 beherrschend im Mittelpunkt.
In ganz Europa
gab es keine so bedeutende Kristallisationsfigur für die liberalen Katholiken,
wie den Münchner Kirchenhistoriker Ignaz von Döllinger (1799-1890)[1].
Bei ihm ist eine
anti-römische und auf mehr Freiheit gerichtete Haltung erkennbar, die auf
ganz Europa wirkt.
1.1.1. Liberale
Vertreter Frankreichs
Frankreich war,
neben Deutschland zur damaligen Zeit, das Hauptzentrum neuer kirchlicher
Impulse.
Von den ca. 200
Millionen Katholiken um 1870, lebten in Frankreich ca. 37,5 Millionen.
Frankreichs
bedeutendster liberaler Katholik war Charles de Montalembert (1810-1870). Er gehörte
einem intellektuell aristokratischen großbürgerlichen Zirkel an, der eine
kosmopolitische Beziehung zu England und Deutschland pflegte.
Weitere Vertreter
waren Larcordaire, Ozanam und der Oratorianer Gratry. Desweiteren die Patres
Ravignon und Matignon, der Titularbischof von Sura Henri Louis Charles Maret
(1805-1884), seit 1861 Titularbischof von Sura, ab 1882 Titularerzbischof von
Lepanto.
Ferner noch die
Bischöfe von Nancy und Paris, Lavigerie (1825-1892) und Darboy (1813-1871) und
der Bischof von Orleans Felix Antoine Dupanloup (1802-1878), seit 1849 Bischof
von Orleans.
Dies sind die
Vertreter eines liberal geprägten Katholizismus in Frankreich.
1.1.2. Deren
Interessen
Diese Vertreter
eines liberalen Katholizismus lassen sich bezüglich ihrer Interessen in zwei
Gruppen gliedern.
Die eine Gruppe
sah die Kirche als eine konstitutionelle Monarchie; sie konnte sich mit dem
Gedanken anfreunden, zumal Napoleon III (1808-1873), seit 1852 französischer
Kaiser, den Kirchenstaat militärisch schützte. Sie forderten dabei als
Grundlage von der Kirche ein konziliares Prinzip, das mehr die Bischöfe bei der
Entscheidung berücksichtigte, da sie auch die Ergebnisse der Ereignisse von
1789 als irreversibel ansahen.
Diese Gruppe um
Maret, sah keine Schwierigkeiten, die damals bestehende Situation der Kirche,
die halb demokratische, halb diktatorische Elemente aufwies, in Einklang mit
ihren Interessen verbinden zu können.
Auf der anderen
Seite gab es die Gruppe um Montalambert, Lacordaire, Dupanloup und Ozanam. Sie
erstrebte eine liberale Monarchie. Sie sahen sich in Opposition zum kaiserlichen
Regime, weil die Verbindung der Kirche mit einem autoritären Regime, letztlich
immer der Kirche geschadet habe.
Diese erstrebte
liberale Monarchie sollte dabei in Einklang mit den Prinzipien von 1789 stehen.
So sah sich
Dupanloup aus missionarischen Geist getragen, die Moderne für die Kirche zurückzugewinnen.
Dies geschah aber weniger aus politischer Überzeugung[2].
Mit dieser Einstellung hatte man mehr Resonanz beim katholischen Bürgertum, als
die Gruppe um Maret. Die Masse des einfachen Volkes hatte dazu eine ganz andere
Einstellung, doch dazu an anderer Stelle mehr.
1.1.3.
Liberale Vertreter von Belgien und Holland
In Belgien ist
seit 1867 eine starke Polarisierung zu erkennen, die die bis dahin praktizierte
Kombination zwischen ultramontaner Kirchlichkeit und pragmatischen Liberalismus
zu zerstören drohte.
Erzbischof Victor
Auguste Isidore Dechamps von Mecheln (1810-1883), seit 1867 Erzbischof von
Mecheln, der nicht der liberalen Gruppe zu zurechnen ist, sah doch auf der
anderen Seite, die eine vom Staat unabhängige Kirche mit sich brachte.
In den
Niederlanden ist die Situation ähnlich. Ab den späten sechziger Jahren des
vorigen Jahrhunderts begann man auch den Druck zu spüren, der letztendlich zu
einem eigenen Weg führt.
1.1.4. Deren
Interessen
Vom Staat ist der
Kirche größtmögliche Freiheit zugestanden worden. Diese Freiheit im Hinblick
der Ernennung der Bischöfe von Rom und die Errichtung von kirchlichen
Privatschulen, die vom Staat unabhängig betrieben werden konnten, galt es zu
verteidigen.
1.1.5. Liberale
Vertreter Englands und Irlands
In England gab es
ausgeprägte interne Spannungen innerhalb der katholischen Kirche.
John Emmerich
Edward Lord Acton (1834-1902), ein Schüler Döllingers, war der bedeutendste
Vertreter der liberalen Katholiken Englands. Er hatte Pech, daß die Zeitung „The
Rambler“, die er 1859 übernahm, im Jahr 1862 auf Druck des Episkopats ihr
Erscheinen wieder einstellen mußte. Seine Erfahrung mit dem britischen
Parlamentarismus, brachte er in die Auseinandersetzung mit den Infallibilisten
ein. Er sorgte auch dafür, daß die britische Regierung, über die Absichten
des Konzil im Bilde war. So schrieb er am 24. November 1869 an den britischen
Premier William Ewart Gladstone (1809-1898): „Der Operationsplan ist bereits
festgelegt, in einer Art, die ein aufmerksames Studium der Geschichte des
Trientiner Konzils von Sarpi zeigt“[3].
Er sorgte dafür, daß die Liberalen sich untereinander verständigten.
Ein weiterer
Vertreter, der um Versöhnung mit der Moderne bemüht war, ist der 1845 zum
katholischen Glauben konvertierte John Henry Newman (1801-1890), ein bedeutender
Theologe.
John Henry Newman
versuchte die katholische Kirche aus der Außenseiterrolle, in die sie bezüglich
Bildung und Wissenschaft geraten war, zu befreien.
Im überwiegend
konservativen Irland ist als Vertreter des liberalen Katholizismus Daniel
O`Connel zu nennen.
1.1.6. Deren
Interessen
Lord Acton, von Döllinger
maßgeblich beeinflußt, war bemüht einen offeneren Katholizismus zu vertreten.
Der Zustrom
irischer Arbeiter, die dazu führte, daß immer mehr jene Marienverehrung,
Heiligenverehrung und Papsttreue
sich verbreitete, die von alten englischen Katholiken abgelehnt wurde. Auch förderte
diese „Neuorientierung“ eine latent vorhandene Vorverurteilung von
protestantischer Seite, die einen Dialog zwischen protestantischer bzw.
anglikanischer Kirche und katholischer Kirche erschwert bzw. unmöglich macht.
Dies sah Lord Acton und forderte mehr Offenheit.
John Henry Newman
sah eine sich abzeichnende Lücke bei Bildung und Wissenschaft im Vergleich mit
den öffentlichen Universitäten, wobei durch den Syllabus von 1864, eine
Ablehnung der neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen, jede Hoffnung auf
Erreichung des Ziels vernichtete.
1.1.7. Liberale
Vertreter Italiens
Italien, daß
eine Struktur hatte, die eher einem mittelalterlichen Fürstentum glich, mit
einem Anteil an Analphabeten im Süden von bis zu 95%, war kaum als Nährboden für
den innerkirchlichen Liberalismus anzusehen.
Als eine Folge
der Einigung von Italien im Jahre 1859/60 durch den sardinischen Ministerpräsidenten
Cavour, war eine Spaltung zwischen Liberalen und Ultramontanen zu beobachten.
Zu den liberalen
Vertretern Italiens sind zu zählen, der Exjesuit Carlo Passaglia (1812-1887),
ein kirchenpolitischer Schriftsteller, Erzbischof Limberti von Florenz, der
Bischof von Mantua Corti und Abt Pappalettere von Montecassino.
Beim
italienischen Episkopat waren als gemäßigt liberal geltende Oberhirten die
Erzbischöfe Nazari di Calabiana von Mailand, Riccardi von Turin und Chavaraz
von Genua sowie den Bischöfen Moreno von Ivrea, Renaldi von Pinerolo und
Losanna von Biella.
Ferner ist zu den
liberalen Vertretern zu rechnen Kardinal Morichini von Jesi. Einschränkungen
bei seiner liberalen Einstellung sind wohl zu sehen[4].
1.1.8. Deren
Interessen
Die liberalen Kräfte
in Italien vertraten Interessen, die den Kirchenstaat prinzipiell ablehnten und
die italienische Einheit als Signal einer anti-österreichischen Politik
ergriffen, um die nationale Einheit voranzubringen.
Dabei sollte eine
Trennung zwischen Staat und Kirche, den Staat stabilisieren. Die Kirche sich um
das geistig seelische Wohl der Bevölkerung kümmern.
1.1.9. Liberale
Vertreter des deutschsprachigen Raums
Neben Döllinger
waren Repräsentanten einer liberalen Richtung Kardinal Friedrich Johann Joseph
Fürst Schwarzenberg von Prag (11809-1885), seit 1842 Kardinal und seit 1850
Erzbischof von Prag, Erzbischof Tarnoczy von Salzburg (1806-1876), Fürstbischof
Heinrich Förster (1799-1801) von Breslau, seit 1853 Bischof von Breslau
und der Kroate Josip Jurai Stroßmayer (1815-1905), seit 1850 Bischof von
Djakovo. Obwohl er Ungar ist, rechne ich auch zu den deutschsprachigen Liberalen
hinzu, Primas Simor von Gran (1813-1891), seit 1865 Erzbischof von Gran.
Daneben sind
verschiedene Vertreter der Universitäten von München, Tübingen, Bonn und
Breslau zum liberalen Kreis zu rechnen.
1.1.10. Deren
Interessen
Es ging bei den
Auseinandersetzungen in Deutschland vor allem um das Verhältnis der Kirche und
der Theologie zur modernen Wissenschaft. Man war um Offenheit mit der Welt der
Wissenschaft bemüht, wollte die Kirche aus der sich abzeichnenden Isolation
holen, damit sie auch für
Gebildete weiterhin eine geistige
Heimat blieb.
So sah Döllinger
vor allem auch die historische Dimension der Theologie, doch dazu später mehr.
1.1.11. Liberale
Vertreter Nordamerikas
Der Katholizismus
in Nordamerika wurde hauptsächlich von Priestern aus Deutschland und Irland
bestimmt.
Einziger
namentlicher Vertreter des Liberalismus in Nordamerika war Isaac Hecker
(1819-1888). Er gründete 1865 in Nordamerika die erste katholische
Monatszeitschrift „The Catholic World Magazine“. Er betonte das Wirken des Hl. Geistes in der Einzelseele,
auch hob er die Freiheit hervor, er wurde somit zum Wegbereiter des
„Amerikanismus“. Dieser Begriff wurde von Papst Leo XIII. (1810-1903), seit
1878 Papst, geprägt.
1.1.12. Deren
Interessen
Die katholische
Kirche blieb in Nordamerika von den Auseinandersetzungen, die sich in Europa
abspielten ziemlich unberührt. Man hatte nach Ende des Bürgerkrieges andere
theologische Probleme, als sich um die Unfehlbarkeit eines Papstes große
Gedanken zu machen.
In Nordamerika
herrschte das Prinzip der Trennung zwischen Staat und Kirche. So gesehen hatte
der Streit keine praktische Bedeutung, man sah die vorliegenden Verhältnisse im
eigenen Land als ideal an und verspürte kaum Handlungsbedarf.
Die amerikanische
Betonung von Religion als Privatsache jedes einzelnen, bot jedoch auch einen
idealen Nährboden für Gruppen, die eine radikale Meinung zu den Themen, die
die Kirche in Europa umhertrieb, vertraten.
1.2.
Infallibilisten und ultramontane Katholiken
1.2.1
Abgrenzung der Begriffe im Hinblick auf ihre Gültigkeit in den Jahren
1867-1869
Um zu verstehen,
was eigentlich die Parteien im Vorfeld des I. Vaticanums, so sehr trennte, muß
man eine Abgrenzung der Begriffe infallibilistische und ultramontane Katholiken
vornehmen.
Handelt es sich
um Synonyme, oder was hat man sonst darunter zu verstehen?
Nehmen wir mal
die Begriffe als solche. Ultramontan leitet sich her, aus den lateinischen Wörtern
ultra = jenseits und montes
= Berg. Also jenseits der Berge, gemeint ist hiermit Rom. Infallibilismus meint
Unfehlbarkeit.
Nicht jeder, der
ein Papsttum in einer Kirche mit konstitutioneller Monarchie bevorzugte, war
sogleich auch von Unfehlbarkeit überzeugt.
Wilfrid Ward
(1812-1882) prägte den Begriff vom Neu-Ultramontanismus[5].
Die klassische Definition geht auf Kardinal Roberto Francesco Romolo Bellarmin
(1542-1621) zurück.
In dieser
Definition aus dem Jahr 1586 sind 3 Eckpunkte enthalten, die diesen Begriff näher
bestimmen.
n
Der
Bischof von Rom, sprich der Papst als monarchischen Leiter der Kirche und zwar
Kraft göttlicher Anordnung (iure divino).
n
Ein
allgemeines Konzil wird erst durch den Papst, als Leiter eines solchen oder bei
dessen Abwesenheit, durch dessen Sanktionierung allgemein gültig. Hierin zeigt
sich dessen Herrschaft über die ganze Kirche.
n
Der
Papst, als oberster Richter in Streitfragen, über Glauben und sittliche Lehre.
Darin kann er sich nicht irren.
Butler-Lang sieht
in diesen Punkten eine Ähnlichkeit mit der Präambel zur Definition der
Unfehlbarkeit im Vatikanischen Konzil[6].
Brandmüller bemängelt bei dieser Definition, es sei keine wissenschaftliche
[7].
Nähern wir uns
der Definition also von einer anderen Seite her. Wie entwickelt sich eine
Doktrin, hier die der Unfehlbarkeit, aus den Lehren des Christentums?
Die Grundlage der
des Christentums sei die Offenbarung, die einer Entwicklung innerhalb der
Entstehung der Offenbarung unterliegt.
Diese
Interpretation geschieht durch Propheten oder Theologen[8].
Nach Jesus ist für Christen die Wahrscheinlichkeit des Erscheinens neuer
Propheten gleich null, so daß also nur Theologen diese Aufgabe zu tun haben.
Es ist also
innerhalb dieser Offenbarungstradition des Christentums die Aufgabe der
Unterscheidung der wahren, von den falschen Glaubenspunkten. Ferner sagt Newman:
„Die Suprematie der Apostel oder der Kirche oder der Päpste ist das Wesen des
Offenbarten“[9].
Auch sei
wahrscheinliche Unfehlbarkeit, die wahrscheinliche Gabe, niemals zu irren. Wenn
dem so sei, kann eine Aufnahme dieser Lehre, Glaube und Gehorsam gegenüber
einer Person sein[10].
Diese
vorgebrachten Punkte mögen eine Definition der Infallibilität, bzw. des
Ultramontanismus genügen. Wie sieht es aber um ihre Gültigkeit in dem Zeitraum
von 1867-1869 aus?
Da keine anderen
Definitionen sinnvoll erscheinen und es bis zur endgültigen Definition der
Unfehlbarkeit und der Suprematie auf dem Konzil, die Begriffe eine Bezeichnung für
den Personenkreis sind, die diese Ideen vertraten, sind sie in den Jahren
1867-1869 als gegben zu betrachten. Unerheblich ist es dabei, ob es sich um
einen Spitznamen handelt, oder nicht[11].
1.2.2. Die
wichtigsten Vertreter und ihre Interessen
Abgesehen von
Papst Pius IX. (1792-1878), waren die wichtigsten Vertreter der Ultramontanen
bzw. der Infallibilisten, die es auch verstanden die öffentliche Meinung maßgebend
zu beeinflußen, folgende.
Auf französischer
Seite der Bischof von Poitiers Louis Pie (1815-1880), Benediktinerabt Prosper
Gueranger (1805-1875) und der Laie Louis M. Veuillot (1813-1883) der Herausgeber
des „Univers“ einer Zeitung, die die Öffentlichkeit hinsichtlich einer
ultramontanen Richtung zu lenken wußte.
Sie verstanden
sich als Kämpfer gegen die gallikanische Kirche und jegliche Liberalität in
der Kirche. Ihre Hoffnung war eine katholische Kirche, die zentral gesteuert
werde und in dem Papst, ihre von der Königsherrschaft Christi auf der Erde
abgeleitete, irdische Führung habe.
Es ging hierbei
mehr um eine politische Dimension, den um konkret theologische Aspekte der
betreffenden Fragen.
In Belgien ist
Bischof Dechamps von Mecheln zu nennen. Mehr um pragmatische Sichtweise der
Dinge bemüht, wenngleich aber in anderen Quellen[12]er
als ein Mann beschrieben wird, der von der Benediktion Papst Pius IX. folgendes
sagt:„sie könne wie der Schlag der Vorsehung wirken“. Zu seinen Zielen ist
vorher schon was gesagt worden.
Henry Edward
Manning (1808-1892), seit 1865 Erzbischof von Westminster in England ist ein
starker Befürworter des Ultramontanismus. Er gehört zu den stärksten
Vertretern derjenigen, die das Dogma durchsetzen wollen.
Seine Haltung ist
wohl so zu verstehen, daß er, nachdem er konvertierte, die Frage der
Unfehlbarkeit in Bezug zur möglichen Vereinigung mit der anglikanischen Kirche
sah. So soll er in der Unfehlbarkeit ein Allheilmittel gesehen haben, das sogar
zur Bekehrung der Anglikaner geeignet sei[13].
Auch kann als seine Motivation eine Ablehnung der historischen Kritik, die im
19. Jahrhundert aufkam gesehen werden[14].
In England
spielte noch eine gewichtige Rolle der Laie William George Ward (1812-1882), der
Schriftleiter der „Dublin Review“ war, eine Zeitschrift, die ähnlich wie
der „Univers“ ultramontane Thesen jener Zeit vertrat. Mit seinem Wunsch, er
wolle jeden Morgen zum Frühstück auch eine unfehlbare Erklärung des Papstes
in der „Times“ lesen[15],
könne man leicht den Eindruck gewinnen, er stelle eine Ausnahme unter seines
gleichen dar. Aber anscheinend war dem nicht so[16].
In Irland war
Paul Cullen (1803-1878), seit 1852 Erzbischof von Dublin, ein Ultramontaner. Was
wohl im konservativen Irland kaum verwundern dürfte.
Aber Verwunderung
löste wohl seine Behauptung aus, daß bereits der Hl. Patrick, die
Unfehlbarkeit des Papstes gelehrt habe[17].
Was John Baptist Purcell (1800-1883), seit 1850 Erzbischof von Cincinnati (USA),
zu folgendem Bonmot verleitete: “Patrick habe sich um die kleinsten Dinge gekümmert,
so zum Beispiel den Priestern eingeschärft beim Messezelebrieren Unterhosen zu
tragen, die päpstliche Unfehlbarkeit aber habe er nicht gefordert“.
Ignatius von
Senestrey (1818-1906), seit 1858 Bischof von Regensburg, war die treibende Kraft
der Ultramontanen. Sein Gelübde zusammen mit Manning am 28. Juni 1867 anläßlich
der 1800-Jahrfeier des Martyriums von Petri und Pauli, ist charakteristisch für
seine Haltung in dieser Frage.
Diese extreme
Haltung ist wohl unter Berücksichtigung der Spannungen gegenüber einem
liberalen Staat und der damit verbundenen Auseinandersetzungen zu sehen.
Wilhelm Emmanuel
Freiherr von Ketteler (1811-1877), seit 1850 Bischof von Mainz, war gewiß kein
Liberaler, aber er vertrat die ultramontanen Ideen mehr zurückhaltend und bedächtig,
um einen Konsens möglich zu machen. Diese Haltung machte ihm keine Freunde in
Rom[18].
Konrad Martin
(1812-1879), seit 1865 Oberhirte von Paderborn, war ein sehr infallibilistisch
eingestellter Bischof. Er spielte eine Gegenrolle zu Ketteler, der um sachliche
Begründung der Unfehlbarkeit bemüht war. Demgegenüber wollte Martin zusammen
mit von Senestrey die Unfehlbarkeit, um jeden Preis durchsetzen.
Interessant in
der Auseinandersetzung war die Rolle von Karl August Graf von Reisach
(1800-1869), ab dem Jahr 1855 Kurienkardinal in Rom.
Er verhinderte,
daß Ignaz von Döllinger nach Rom berufen wurde[19].
Er hatte guten Einblick in die deutschen Verhältnisse, wurde auch dafür in Rom
sehr geschätzt.
Dies sind die
wichtigsten Vertreter auf deutscher
Seite, die mehr oder minder den Ultramontanen zugerechnet werden können.
Als letzten
Vertreter auf der Seite der Ultramontanen, will ich Matteo Liberatore
(1810-1892) nennen, da er als Redakteur der Jesuitenzeitschrift „Civilta
Cattolica“ arbeitete.
Einer
Zeitschrift, die wesentlich zur Steuerung der öffentlichen Meinung eingesetzt
wurde.
Auch hat er den
Text des Gelübdes, das Manning von Westminster und Ignatius von Senestrey
ablegten, verfaßt[20].
Er war einer der Hauptdrahtzieher hinter den Kulissen.
2.
Die liberalen Katholiken zwischen Hoffnungen und Befürchtungen
2.1 Hoffnungen
Wenn man von
liberalen Katholiken spricht, die zwischen Hoffnungen und Befürchtungen
schwankten, so ist zu beachten, daß bis 1869 eine solche Stimmungslage nur in
Frankreich zu beobachten ist.
Daß ein Konzil
in Vorbereitung sei, begann bereits 1865 langsam in die Öffentlichkeit
durchzusickern. Aber diese spärlichen Informationen riefen kaum nennenswerte
Reaktionen hervor.
Am 29. Juni 1869
wurde das Konzil durch die Bulle „Aeterni Patri“ offiziell einberufen.
Nun war die
Frage, wann das Konzil nun denn stattfinden solle.
Aber betrachten
wir die Hoffnungen, die die liberalen Katholiken gegenüber der
Kirchenversammlung hegten.
Charles
Montalembert brachte seine Überraschung zum Ausdruck, daß ausgerechnet Papst
Pius IX. ein Konzil einberufe, obwohl dessen Nutzen bestritten wurde[21].
Montalembert
erwartete deshalb, daß eine Änderung der bisherigen Kirchenpolitik Pius IX.
eintreten werde.
Bischof Maret
verband mit dem Konzil die Hoffnung, daß die ultramontanen Katholiken bei
einem Konzil ihre Schwäche offenbaren würden. Ja, das Konzil werde das
Mittelalter beenden[22].
Im Oktober 1868
oder am 1. November 1868, hier sind bei Schatz[23]
bzw. Aubert[24] verschiedene Daten
angegeben, gab Bischof Dupanloup einen Hirtenbrief heraus, in dem er folgende
Gedanken zum bevorstehenden Konzil äußerte: „ Das Konzil werde der kranken
Welt Heilung bringen, es werde eine Morgenröte und nicht ein Sonnenuntergang
sein, keine Kriegserklärung an die moderne Welt, sondern eine
Friedensstiftung“[25].
In diesem
Schreiben ist ein Kulminationspunkt zu sehen, was die Hoffnungen der zum
Ausdruck gebrachten Meinungen der liberalen Katholiken angeht.
2.2. Befürchtungen
John Lord Acton
und Döllinger hatten schon von Anfang an keine Hoffnungen, daß die Kirche sich
liberalisieren würde. Als die Ereignisse um die Zentenarfeier bekannt wurden,
sah Montalembert sich zu folgender Prognose veranlaßt: „Erzbischof Manning
rechnet auf das zukünftige Konzil, um uns den Gnadenstoß zu geben“[26].
Die Gegner der
Liberalen, wie Louis Veuillot oder Bischof Pie von Portiers erkannten nämlich
im Konzil eine Aufgabe zur Verdammung des Rationalismus und Bestätigung des
anti-modernistischen Freiheitsbegriffs.
Auch Dupanloups
Stimmung wandelte sich, weil die Unkenntnis über die Konzilsvorbereitungen, ihm
seinerseits keine Vorbereitung des Konzils ermöglichte.
Auch im Hinblick
auf das Konzil selbst kamen Befürchtungen auf, die folgende waren
a.
Konzil hat
nur den Zweck, die Ergebnisse zu sanktionieren
b.
keine
Freiheit der Diskussion
c.
Es werden
Monate vergehen, ehe man anfangen kann
II.
Kontroversen
1.
Im deutschsprachigen Raum
1.1. Unfehlbarkeitsdiskussion
Das Fanal für
die beginnenden öffentlichen Kontroversen war ein Artikel der Zeitschrift „Civilta
Cattolica“ vom 6. Februar 1869.
Diese Zeitschrift
der Jesuiten, gegründet im Jahr 1850, gab sicherlich nur Meinungen wieder, die
in Übereinstimmung mit dem Papst standen.
In besagten
Artikel, der unter dem Titel „Korrespondenz aus Frankreich“ erschien, wird
eine Differenzierung zwischen „eigentlichen Katholiken“ und „liberalen
Katholiken“ vorgenommen.
Im besagtem
Artikel wird den Regierungen eine Sympathie mit den liberalen Katholiken
unterstellt, während die eigentlichen Katholiken im Gegensatz zu den Liberalen
und den Regierungen, daß Konzil nicht fürchten und sich mit ihm voll
identifizieren können.
Auch behauptete
der Beitrag, daß das Konzil nicht lange dauern werde, weil die Bischöfe der
ganzen Welt mit dem Konzil und den Hauptfragen übereinstimmen würden. Somit könne
die Minderheit nicht lange in der Opposition verharren, wie redegewandt sie auch
sein möge[27].
Speziell der 5.
Absatz des Artikels kommt auf
die Lehrmeinungen zu sprechen, in der Form, daß die eigentlichen
Katholiken eine Verkündigung des Syllabus wünschten, um bestehende Mißverständnisse zu
beseitigen. Am besten per Akklamation, durch die Konzilsväter.
So bestätigten
sich die Befürchtungen der liberalen Katholiken.
In Deutschland
kam es daraufhin zu heftigen Kontroversen bezüglich innerkirchlicher Fragen,
wie z. B. dem Verhältnis zwischen Kirche und Wissenschaft.
1.2. Artikel der
„AAZ“ und „Janus“
In sechs Folgen
vom 10. bis 15. März 1869 erschien in der „Augsburger Allgemeinen Zeitung“
eine anonyme Artikelserie.
Als Autor dieser
Artikel wurde Döllinger vermutet, obwohl er dies nie öffentlich zugab, es aber
auch nicht verneinte[28].
In den Artikeln
wurde den Befürchtungen der Liberalen Ausdruck verliehen.
Zur Unfehlbarkeit
wurde folgendes geschrieben: „Neben dem lebendigen, aus voller Inspiration
redenden und stets anrufbaren Orakel an der Tiber...werde jede andere Autorität
erblassen. Wozu noch mühsam Forschen
in der Bibel, wozu das zeitraubende, an so schwierige Bedingungen und
Vorkenntnisse geknüpfte Studium der Tradition...wenn auf eine telegraphische
Anfrage in Rom binnen wenigen Stunden oder Tagen die sofort zum Glaubensartikel
und dogmatischem Axiom sich gestaltende Antwort erfolgt[29]?
Diese Artikel
hatten alle die Befürchtungen zum Ausdruck gebracht, daß die päpstliche
Unfehlbarkeit nur definiert würde, um die moderne Gesellschaft und die Staaten
zu unterdrücken. Vor allem die Wissenschaft der Kirchenhistorik solle getroffen
werden[30].
Auch ein Appell
an den deutschen Nationalstolz fehlte nicht.
Diese Artikel führten
zu einer verstärkt einsetzenden öffentlichen Polarisierung.
Ende August 1869
erfolgte die um eine das Geschichtsbild des Verfassers und seine kirchliche
Grundposition erweiterte Ausgabe.
Diese wurde unter
dem Pseudonym Janus veröffentlicht. Hierin sieht er in der Unfehlbarkeit eine
Entwicklung, die sich aus dem Mittelalter ergebe, weil man den sogenannten
Pseudo-isidorischen Fälschungen aufgesessen sei.
Damit sei eine künstliche
und krankhafte Fortbildung des Primats zum Papat erfolgt[31].
1.3. Stimmen der
Ultramontanen in Deutschland und Österreich-Ungarn
Diese Angriffe
riefen natürlich die ultramontanen Katholiken auf den Plan.
So antworteten
die Jesuiten aus Maria Laach in ihrer Zeitschrift „Stimmen aus Maria Laach“.
In ihr wurde Janus vorgeworfen, er leugne den übernatürlichen Charakter der
Kirche und seine Auffassung der Kirchengeschichte sei a-historisch.
Janus nehme nur
die negativen Aspekte wahr, während er den Glanz der Kirche übersehe[32].
Bei Matthias
Josef Scheeben (1835-1888), der seit 1860 als Professor für Dogmatik und Moral
im Kölner Priesterseminar arbeitete, folgt noch, daß die Reduzierung auf
Pseudo-Isidor gerade heute nicht mehr haltbar sei. Also ein wichtiger
Kritikpunkt bei Janus somit entfällt. Auch wird dessen persönlicher Glaube
angezweifelt.
Hergenröther,
ein Kirchenhistoriker der Universität Würzburg, lieferte in seiner Schrift „Anti-Janus“
eine mehr auf Differenzierung und auf Polemik verzichtende Reaktion, auf die
vorgebrachten Angriffe.
Im wesentlichen
geht er auf das Wachstum der Kirche von innen ein, die eine Reaktion auf Bedürfnisse
sei und es könne nicht sein, daß Wachstum nicht mehr geschehen könne.
Ferner erklärt
er, es sei unmöglich, daß eine unmoralische Macht, als welche Janus das
Papsttum sieht, sich über solange Zeit ihre Macht erhalten, ja noch mehr noch,
sogar vergrößern könne.
Eine weitere
Stimme gegen Janus war Johann Baptist Andries, der unter dem Pseudonym
„Rudis“ arbeitete.
Er sieht die
Zentralisation der Kirche als Werkzeug gegen das Nationalitätsprinzip und für
eine Vereinigung mit den Protestanten. Eine konsequente Antithese ist heilsam,
um das protestantische Prinzip zu überwinden.
1.4. Stimmen von
Laien
Die Erregung die
durch die immer mehr ausgetragene Diskussion entstand, griff auch auf die Laien
über.
Die meisten Laien
waren durch die katholischen Verbände für die ultramontane Seite gewonnen
worden.
Aber es gab auch
Laien, die der nun sichtbar werdenden Dogmatisierung der Unfehlbarkeit des
Papstes kritisch gegenüberstanden.
Vor allem das
Bildungsbürgertum und die Beamten sahen mögliche Gefahren. So die
Wiederbelebung theokratischer Staatsformen bzw. Ansprüche nach
mittelalterlichem Vorbild[33].
Nennenswert sind
zwei Erklärungen von Laienkreisen, so die von Baden und Koblenz.
Im Mai 1869
erschien ein Aufruf an die Katholiken Badens. Verfaßt von einem Amtsrichter F.
A. Beck aus Neckargmünd.
Seine Forderungen
waren u.a. die freie Selbstbestimmung der Völker und Menschen. Die
absolutistische Struktur der Kirche müsse aufhören, sie sei Ausdruck einer
weltlichen Herrschaftssucht der Priesteraristokratie[34].
Und vor allem die
Jesuiten hätten zur Festigung der bisherigen Struktur beigetragen.
Allerdings blieb
dem Aufruf der große Erfolg verwehrt. Es kam nur zu Gründung von
anti-ultramontanen Laienvereinigungen in Pforzheim, Pfullendorf, Meßkirch,
Konstanz und Staufen.
Der Gegensatz
zwischen der „alten katholischen Kirche“ und der „absolutistischen
Kirche“ in Rom entwickelte sich allerdings erst nach Ende des Konzils.
Weniger schroff
in der Sprache und dem Inhalt war die „Koblenzer Laienadresse“.
In dieser Adresse
an Bischof Mathias Eberhard von
Trier (1815-1876), seit 1867 Bischof von Trier, sprach man sich für ein
besseres Verhältnis zwischen Klerus und Bildung, eine aktivere Teilnahme der
Laien am Leben der Pfarrgemeinden, und
eine Abschaffung des Index aus. Auch solle sich die Kirche theokratischer Ansprüche
enthalten.
Die gegenwärtigen
Probleme sollten auf Synoden, die
auf nationaler, provinzieller und
diözesaner Ebenen stattfinden, gelöst werden.
Ebenso gab es
Laienadressen aus Bonn und von katholischen Mitgliedern des Zollparlaments.
Von kirchlicher
Seite sprach man den Laien allerdings jede Kompetenz ab.
Die Bischöfe
sahen in ihnen eine Stimmungsmache, die reine Agitation sei.
Ferner sahen sie
die aktiver Teilnahme der Laien durch die katholischen Vereine gewährleistet.
Auch sei eine
Abschaffung des Index inopportun, da er Teil der unfehlbaren Wahrheit sei.
Die Wirkung der
Laienadressen auf die Bischöfe dürfte vor allem die eines positiven
Druckaufbaus gewesen sein, die sie zwang ihre eigene Position zu überdenken.
2.1. Reformbedürfnis
durch die Veränderungen nach der Aufklärung
Vor allem das
Bildungsbürgertum und die Träger von Staatsfunktionen, dies machen die
Laienadressen deutlich, waren davon überzeugt, daß ein innerkirchlicher
Reformbedarf bestand.
Der Streit um die
Unfehlbarkeit des Papstes war für sie nur ein Zeitzeichen, daß man nun eine
Entscheidung zu treffen habe.
Es ist für sie
paradox, in einer Zeit der geistigen Rationalisierung, auf eine Dogmatisierung
der Unfehlbarkeit zu pochen, nur um den Problemen der Zeit zu entgehen.
Zwei Schriften
seien hier exemplarisch erwähnt, die dieses Reformbedürfnis in Worte faßten.
Die Schrift
„Die Reform der römischen Kirche an Haupt und Gliedern“ von Kanonikus
Augustin Ginzel, einem engen Freund des Erzbischofs von Prag.
Hier werden aufklärerische
Gedanken vertreten, die sich gegen eine Ghetto-Situation der Kirche richteten.
Ferner eine
Schrift von Anonymus I hinter der vermutlich Georg Ratzinger[35](1844-1899)
steht mit dem Titel: „Das nächste allgemeine Konzil und die wahren Bedürfnisse
der Kirche“.
Darin fordert der
Autor die Trennung von Staat und Kirche und ist gegen die Notwendigkeit des
Kirchenstaates für die Kirche.
Auch wird eine
Vereinigung der beiden Konfessionen gefordert. Ob sich mit diesen Schriften ein
naiver Fortschrittsglaube und eine noch naivere Staatsgläubigkeit verbindet,
soll mal unbeantwortet bleiben. Georg Ratzinger war u.a. Assistent bei Döllinger,
einen Namen machte er sich, als einer der bedeutendsten katholischen
Schriftsteller auf dem Gebiet der Wirtschafts- und Sozialreform.
Bedenklich sind
in diesen Schriften allerdings nationalistische Tendenzen, die der damaligen
Zeit entsprachen.
2.2. Historische
Geschichtsschreibung bei Leopold von Ranke und die Wirkungen auf Franz Brentano
und Ignaz von Döllinger
Die Historiker in
Deutschland des 19. Jahrhunderts sind mehr oder weniger Schüler von Ranke
(1795-1886).
Leopold von Ranke
hat der Geschichtsschreibung ein neues Hilfsmittel erschlossen, in dem er die
methodische Quellenkritik begründete[36].
Er setzte im
Gegensatz zu Hegel (1770-1831), der in der Geschichte einen geschlossenen Weg
des Geistes zu vollkommneren Formen sah, pure Tatsachenforschung. Statt
metaphysische Spekulationen, wie sie Hegel in der Form der transzendentalen
Dialektik fordert, solle man zuerst die Quellenlage beachten.
Er steht zu dem
Recht des historisch Gewordenen[37].
Alles hat in der Geschichte seine Existenzberechtigung, nichts ist nur
Durchgangsstadium zu einem höheren Endziel.
Nun zu den
philosophischen Grundlagen der beiden Parteien.
Will man die
Auseinandersetzung zwischen den ultramontanen Neuscholastikern und den
historisch kritischen Liberalen verstehen, muß man diese Grundlagen mit berücksichtigen.
Denn die
scholastische Methode will durch Anwendung der Vernunft, der Philosophie auf die
Offenbarungswahrheit, möglichst Einblick in den Glaubensinhalt gewinnen. Um so
den Offenbarungsinhalt gegen die Einwände der rationalen Vernunft lösen zu können.
Krasser kann der
Gegensatz zwischen beiden Parteien nicht formuliert werden.
Franz Brentano
(1838-1917) hat für Bischof Ketteler ein Gutachten für die Bischofskonferenz
in Fulda erstellt, daher ist auch seine Philosophie kurz zu erklären.
Brentano, war das
Denken der Scholastik vertraut und lehnte zugleich den Heglianismus ab. Er
verband rationalistische und empiristische Tendenzen[38].
Bedeutung erlangte er als Lehrer von Edmund Husserl (1859-1938), dem Begründer
der Phänomenologie. Brentano befürwortete
die Verbindung von Rationalismus und reinen Tatsachen, somit vertrat er eine Position des
kritischen Umgangs mit der Definition der Unfehlbarkeit.
3. 1. Die an der
Fuldaer Bischofskonferenz beteiligten Personen und deren Einstellung
Vom 1. bis 6.
Juni 1869 tagte in Fulda eine Bischofskonferenz.
Auf ihr kam es zu
lebhaften Diskussionen. Wer stand nun auf welcher Seite und was hat er erwartet?
Bischof Ketteler
von Mainz hatte eigens für diese Konferenz zwei Gutachten erstellen lassen. Das
eine wie schon erwähnt von Franz Brentano, das andere vom Mainzer Domdekan und
Dogmatiker Heinrich.
Das Gutachten von
Brentano hat sich mit der Opportunität der Definition und der Einwände gegen
die Lehre beschäftigt.
Ketteler wählte
nun von beiden aus, je nach Problematik.
Bischof Hefele
von Rottenburg wandte sich ebenfalls gegen die Lehre. Während Martin von
Paderborn und Bischof Senestrey von Regensburg die Lehre verteidigten, mit den
Argumenten, daß im Volksbewußtsein die Lehre verankert sei, die Weltkirche
eine andere Meinung, als die deutsche Kirche vertrete und Protestanten eher
durch die Einheit der Kirche angezogen, denn abgestoßen würden.
Die Mehrheit
einigte sich schließlich darauf, daß eine Definition im Augenblick inopportun
sei, außerdem beruhigte man die Bevölkerung, in dem man eine Verabschiedung
der neuen Lehre auf dem Konzil verneinte.
Dieser Entschluß
wurde dem Papst durch ein nichtöffentliches Schreiben zugesandt. Aber durch
eine Indiskretion des Vertreters des Bischofs von Passau, kam die Sache an die
Öffentlichkeit[39]. Der Papst nahm es verstört
und verärgert zur Kenntnis.
2.
Der Rest Europas
2.1. Frankreich
(Maret und Dupanloup)
In Frankreich war
es bis Herbst 1869 in der Öffentlichkeit relativ ruhig. Erst als am 15.
September 1869 das Werk „Du concile general
et de la paix religieuse“ erschien, war es mit der Ruhe vorbei.
Maret vertrat
darin seinen Standpunkt eines gemäßigten Gallikanismus.
Interessant ist
dabei, daß er den Papst niemals die volle juridiktionelle und doktrinäre
Gewalt über die Kirche zugesteht, sondern nur in Zusammenhang mit den Bischöfen.
Von verschiedener
Seite wird nun Maret daraufhin angegriffen. Man nahm ihm übel, daß er sich an
die Öffentlichkeit wandte.
Pius IX. war sehr
verärgert über dieses Werk. Aber eine Indizierung des Werkes erfolgte durch
Anraten der Bischöfe nicht, man solle dem Konzil nicht vorgreifen.
Mit seinen
gallikanischen Thesen, verstärkte er nur die Seite der Ultramontanen, denn nun
war ihnen klar, daß der Gallikanismus noch nicht tot war und die Definition der
Unfehlbarkeit ein Gebot der Stunde
sei.
Am 20. September
machte der Austritt des Karmeliterpaters Hyacinthe Loyson Schlagzeilen in
Frankreich. Er konnte die Entwicklung nicht gut heißen, er brach dann ganz mit
der katholischen Kirche.
Am 11. November
1869 kam es schließlich zu einer Stellungnahme Dupanloups.
In seiner „Observations“
genannten Schrift, griff er auf das Gutachten von Brentano zurück, das dieser für
Ketteler geschrieben hatte.
Dieses bekam er
wahrscheinlich auf einem Treffen mit Lord Acton und Döllinger in Schloß
Herrnsheim bei Worms am 4./5. September 1869.
In dieser
Schrift, die der Form nach für den Diozesanklerus bestimmt war, aber sich an
ein größeres Publikum wandte, griff er die Opportunität der Unfehlbarkeit an.
Im großen und ganzen werden in der Schrift die vorher genannten Gründe gegen
eine Unfehlbarkeitsverlautbarung auf dem Konzil genannt.
Vor allem die
Wirkung auf Nichtkatholiken und die Regierungen in den jeweiligen Ländern, sind
bei ihm behandelt worden.
Große
Auswirkungen hatte die Schrift Dupanloups auf die öffentliche Diskussion in
Frankreich, hatte man bisher fast nur ein beschränkte Öffentlichkeit innerhalb
der Auseinandersetzung, so geschah es
nun fast überall im öffentlichen Leben.
Jedoch hatte die
Schrift auch zur Folge, daß Bischöfe die bisher noch unentschlossen waren,
durch die öffentliche Diskussion verstört waren, sich nun auf
die Seite der Infallibilisten schlugen.
Aber die Reaktion
der Liberalen, war ihrerseits wiederum nur eine Gegenreaktion auf die schon
lange geführte Kampagne seitens der „Civilta Cattolica“.
So ist die
Reaktion ein Zusammentreffen unglücklicher Umstände.
2.2. Manning
Am 3. Oktober
1869 veröffentlichte Bischof Manning von Westminster einen Hirtenbrief, in dem
er Gründe für die Unfehlbarkeit brachte, vor allem sah er eine positive
Wirkung auf Protestanten, die einen unfehlbaren Papst bevorzugen würden, um der
unzweideutigen Klärung der Wahrheit willen.
Auch sieht er in
ihr ein Mittel gegen Nationalismus, der in England begann und nun seine
Auswirkungen zeige.
Bei der folgenden
Diskussion, gab es Differenzen hinsichtlich der Formulierung „apart from the
bishops“. Manning verstand es so, daß ex-cathedra Entscheidungen des Papstes
ohne Beteiligung der Bischöfe unfehlbar seien.
Seine Gegner
verstanden dies anders, ohne Bischöfe könne der Papst zu keinem unfehlbaren
Urteil kommen.
So ging die
Diskussion hin und her und eine Einigung in den Fragen schien unmöglich.
III. Staatliche
Interventionen
1.
Bayern
Bayern unter
Ludwig II. war ein überwiegend katholischer Staat, aber für den Staat waren
Liberalität und Unabhängigkeit sehr
wichtig.
Bayerns damaliger
Ministerpräsident Chlodwig Fürst von Hohenlohe-Schillingsfürst (1819-1901),
ab 1894 deutscher Reichskanzler, war von Taufe her katholisch, hatte aber eine
sehr anti-klerikale Einstellung.
Zusammen mit Döllinger
versuchte er, die sich beginnende Entwicklung aufzuhalten.
Am 9. April 1869
erging eine Zirkulardepesche an alle Regierungen des Kontinents. Sie warnte vor
möglichen kirchenpolitischen Folgen einer Definition der päpstlichen
Unfehlbarkeit, wie der Unterwerfung der Staatsgewalt unter die Kirche bzw. den
Papst. Auch seien die Urteile des Syllabus, wenn sie zu Konzilsdekreten würden,
gegen das moderne öffentliche Leben gerichtet.
Da also auf dem
Konzil wahrscheinlich nicht nur rein theologische Fragen erörtert würden, müsse
man den Hl. Stuhl über die Meinungen der Regierungen informieren.
Die Reaktionen
auf die Initiative waren eher kläglich zu nennen. Konkret wurde nur die
Entsendung eines bayerischen Gesandten nach Rom beschlossen, der die Vorgänge für
Bayern und Preußen im Falle einer eventuellen Grenzübertretung der Befugnisse
durch die Kirche in Bezug auf Staatsaufgaben
zu überwachen hatte.
So kam am 1.
November 1869 Karl Graf von Tauffkirchen-Guttenberg (1826-1895) als Botschafter
an den Hl. Stuhl.
2.
Italien und der Rest Europas
Ähnlich wie
Bayern wollte Italien eine gemeinsame Haltung der Regierungen Europas zu dem
bevorstehenden Konzil erreichen. Die inhaltliche Intention war aber eine andere.
Italien vertrat
eine Politik des Staatskirchentums, in der dem Staat die volle Souveränität über
alle Belange, die die äußere Ordnung betreffen zugestanden wird.
Diese
staatskirchliche Politik war zum Scheitern verurteilt, denn kein Staat Europas
wollte die Trennung von Staat und Kirche, durch einseitiges Eingreifen des
Staates torpedieren.
So fand die am
30. April 1869 an alle Gesandtschaften überreichte italienische
Zirkulardepesche keine Resonanz.
In ihr wurden
u.a. folgende Forderungen gestellt.
Die Regierungen
sollen in einer gemeinsamen feierlichen Erklärung, die Rechte des Staates erklären.
Auch hätten die an- und abreisenden Bischöfe, die zum Konzil wollten, die
Erlaubnis der Regierung einzuholen.
Mit dieser extrem
staatlichen Position, konnte Italien keine Unterstützung bei den anderen
Regierungen erreichen. Auch fehlte die Unterstützung des Kirchenvolks, da es
keinen nennenswerten Liberalismus in Italien gab.
In Frankreich wäre
man wohl gerne aktiv geworden, aber die gebotene Trennung zwischen Staat und
Kirche einerseits und Überlegungen im Hinblick
auf die Wählerschaft der ultramontanen Gruppe andererseits, ließen eine
Intervention inopportun erscheinen.
Diese Einstellung
kam in dem Schreiben vom 19. Oktober 1869 an den römischen Botschafter
Banneville zum Ausdruck, die inhaltlich einem Eiertanz glich, man vermied klare
Verhaltensregeln für das künftige Konzil zu erstellen.
Dieses
vorsichtige Verhalten beruhte auch auf die Verhältnisse in Frankreich durch das
Konkordat von 1801und der Verflechtung von Episkopat mit Rom und dem Staat
selbst.
Für Österreich
stand eine Intervention von staatlicher Seite nicht in Frage, da es wie es der
österreichische Kanzler Beust formulierte: „Die Regierung wird nicht
eingreifen, ehe sich erweist, daß das Konzil in den Bereich und in die Rechte
der Staatsgewalt übergreifen will“[40].
Im anglikanischen
England, sah man die Verbindung Roms und Irlands und die Möglichkeit einer
Aufwiegelung der Bevölkerung durch den katholischen Klerus als Gefahr an, so daß
man sich ähnlich abwartend gab, wie der Rest Europas.
Im Jahr 1868
waren in England die Liberalen gestärkt worden und obwohl Premierminister
Gladstone als überzeuter Protestant[41],
seine Abneigung gegenüber dem Papst hegte, war er sich dieser Tatsache bewußt.
Wohl auch weil
Bischof Manning von Westminster, bei einer stärkeren Aktivität von staatlicher
Seite her, die öffentliche Auseinandersetzung verstärkt hätte.
Die übrigen Länder
vermieden wohl aus ähnlichen Beweggründen die Einmischung in die
Konzilsvorbereitung. Auch mag sich die abzeichnende Konfrontation zwischen
Frankreich und Preußen, lähmend auf die Initiativen ausgewirkt haben.
Oder vielleicht
war es unter Umständen gar bewußt in Kauf genommen worden, die Kirche zu einer
verstärkt anti-liberalen Einstellung gleiten zu lassen, um sie danach besser
mit staatlichen Repressalien, zu einer staatskirchlichen Richtung zu formen.
IV.
Eröffnung des Konzils
Am 8.12.1869
wurde das Konzil in Rom eröffnet. Aber schon gegen Ende des Sommers hatte der
Zustrom der Bischöfe begonnen.
Dank der
beginnenden Technisierung, d.h. die Eisenbahn bzw. die Dampfschiffahrt, war es möglich,
daß viele Bischöfe aus aller Welt teilnehmen konnten.
Bei den Unterkünften
gab es große Unterschiede. So konnten die ungarischen Würdenträger, dank
ihres Einkommens in fürstlichen Wohnungen logieren, während viele andere, vor
allem
jene, die eine
Unterstützung vom Papst erhielten, sich in ihren Ansprüchen bescheiden mußten.
Bis acht Tage vor
Beginn des Konzils wußte noch kein Konzilsteilnehmer, was denn in die Geschäftsordnung
aufgenommen sei.
Am 2. Dezember
1869 fand die präsynodale Versammlung statt, hier wurden die Amts- und Würdenträger
bekannt gegeben, auch wurde die Geschäftsordnung verkündet.
Der
Generalkongregation gehörten die Kardinäle von Reisach, De Luca, Bizzari,
Bilio und Capalti an. Da Kardinal von Reisach am 30. Dezember 1869 verstarb,
wurde sein Nachfolger De Angelis (1792-1877).
Nach einem Fast-
und Abstinenztag fand am 08. Dezember 1869 die Eröffnung statt.
Tausende von
Pilgern waren aus allen Teilen Europas zusammengekommen. Um 9 Uhr 30 setzte die
Prozession der Bischöfe ein. Unter Gesang des „veni creator spiritus“, zog
man in die Konzilsaula ein.
Der Hofprediger
Msgr. Pücher-Passavalli (1821-1897) hielt eine nichtssagende Predigt.
Auch merkte man,
daß die Akustik nicht die beste war.
Nach Beendigung
der Gebete durch den Papst, wurden zwei Dekrete zur Abstimmung gestellt, das
eine war das Eröffnungsdekret, das andere legte die nächste Sitzung auf den 6.
Januar 1870 fest.
Als man im Chor
das „placet“ verkündete, mit dem man seine Zustimmung zu den Dekreten
verlautbarte, wurden die Befürchtungen der Liberalen wach, das ganze Konzil sei
nur eine Schauveranstaltung, die Ergebnisse seien eh schon bekannt.
Der Papst hielt
dann eine Rede unter Tränen, in der er auf die Gefahren des Liberalismus
verwies und die weltliche Macht des Papstes forderte und legte die Einheit der
Konzilsväter mit dem Hl. Stuhl ans Herz.
Bei der Zeremonie
war die Kaiserin von Österreich, der Ex- König von Neapel und andere
Mitglieder der verschiedenen Herrschaftshäuser anwesend, so wie alle beim Hl.
Stuhl akkreditierten Diplomaten.
Die Zeremonie
schloß gegen 15 Uhr mit dem „Te deum“.
[1] Schatz 56.
[2] Schatz 44.
[3] Hasler 37.
[4] Schatz 71.
[5] Schatz 29. u. Butler-Lang 48.
[6] Butler-Lang 45.
[7] Schatz 29.
[8] Newman 75.
[9] Ebd. 85-86.
[10]Ebd. 81.
[11] Butler-Lang 54.
[12] Hasler 19.
[13] Hasler 80-81.
[14] Ebd. 142.
[15] Ebd. 32.
[16] Schatz 289.
[17] Hasler 133 f.
[18] Ebd. 31.
[19] Hasler 36.
[20] Aubert 85.
[21] Schatz 204.
[22] Ebd. 206 und Aubert 87.
[23] Schatz 206.
[24] Aubert 87.
[25] Schatz 206.
[26] Ebd. 205. und Aubert 86.
[27] Schatz 208.
[28] Schatz 216.
[29] Ebd. 215.
[30] Aubert 92.
[31] Butler-Lang 96.
[32] Schatz 218.
[33] Schatz 224. und Aubert 93.
[34] Schatz 222.
[35] Schatz 230.
[36] Vogt 12.
[37] v. Aster 358.
[38] Ebd. 428.
[39] Aubert 96.
[40] Butler-Lang 85.
[41] Aubert 16.
L
i t e r a t u r v e r z e i c h n i s
I. Quellen
Newman, John Henry Kardinal, Die Entwicklung der
Christlichen Lehre und der Begriff der Entwicklung, München 1922
II. Sekundärliteratur
Aubert, Roger, Vaticanum I, Mainz 1965
Hasler, August Bernhard, Wie der Papst unfehlbar
wurde, München 1979
Schatz, Klaus, Vaticanum I 1869-1870 (=
Konziliengeschichte, Reihe A: Darstellungen) Band I, Paderborn - München - Wien
- Zürich 1992
Butler, Cuthbert, Das I. Vatikanische Konzil übersetzt,
eingeleitet und mit einem Nachwort versehen von Lang Hugo, 2. Auflage München
1961
Vogt, Joseph, Wege zum historischen Universum,
Stuttgart 1961
von Alster, Ernst, Geschichte der Philosophie,
Stuttgart 1968